Praktikumsbericht zum Aufenthalt im
Araparadies
von Mirella Nothdurft
Durch eine gemeinsame Bekannte wurde ich auf Christiane und das Araparadies aufmerksam.
Die Kontaktaufnahme gestaltete sich unkompliziert, nach einem Telefonat und
über Whatsapp war schnell ausgemacht, dass ich das Araparadies im September zehn Tage lang besuchen darf.
Vor der Abreise war es mir dann schon ein bisschen mulmig: Mit Aras hatte ich noch keinen wirklichen Kontakt und es besteht wohl doch ein großer Unterschied zwischen den großen Tieren und meinen kleinen Grünzügelpapageien.
Auch stellte ich mir die Frage, wie es sein wird, direkt bei der Familie Rutschmann zu wohnen und am alltäglichen Leben teilzuhaben.
Aber spätestens als ich angekommen bin, das Haus, die Familie und die Tiere kennen gelernt habe, waren alle Zweifel wie weggeblasen und ich fühlte mich von der ersten Minute an wohl. Dadurch, dass es sich um ein Privatpraktikum handelte und ich für zehn Tage komplett in den Alltag von Christiane mit eingebunden war, war es für mich eine ganz neue Erfahrung. Der persönliche Aspekt hat mir sehr gefallen. Dieses Privathalterpraktikum fand im Rahmen der Amazonas Park Association (APASG) zur Förderung von Nachwuchs in der artgerechten Haltung von Papageien und Sittichen statt. Ich durfte bei den Rutschmanns kostenlos wohnen und essen und im Gegenzug unterstützte ich sie
bei ihrer täglichen Arbeit mit den Tieren – für mich war das ein sehr guter Deal.
Der Tagesablauf im Araparadies gestaltete sich während meines Aufenthaltes wie folgt:
Morgens zwischen sieben und acht Uhr wurde das Futter für alle Arten vorbereitet, dann bekam der Reihe nach jeder Vogel seine erste Mahlzeit. Die Familie Rutschmann verwendet ausschließlich Futter von der Firma Deli Nature, die die APASG unterstützt. Wasser und Nüsse wurden neu hergerichtet. Danach mussten erst einmal alle Käfige gefegt und geputzt werden.
Hierbei sollte ich jedoch erwähnen, dass Christiane mir erlaubt hat,
währenddessen mit den (echt tollen!) Hunden spazieren zu gehen. ;)
Ab dem späten Vormittag bearbeiteten wir dann jeweils eine „Großbaustelle“, d.h. neben dem normalen säubern wurde Großputz fällig. Während meines Aufenthaltes wurden zum Beispiel die Volieren der Agaporniden komplett geputzt, ein anderes Mal die Außenvolieren der Aras. Dadurch war dann doch jeder Tag ein bisschen anders, weshalb es mir trotz Putzarbeiten nicht langweilig geworden ist.
Nachmittags bekamen die Vögel ein zweites Mal Futter. Dabei wurden die Stellen, an denen die Papageien schon wieder Dreck gemacht hatten, ebenfalls neu hergerichtet. Zwischendrin bekam jeder Vogel Leckerlis zugesteckt und ich konnte nach und nach sogar mit den zwei Jahre alten „Baby“- Hyazintharas Blu und Mogli spielen. Die Beiden fanden es toll, meine Jeansjacke um ihre Knöpfe zu erleichtern, was ich selber nun sehr stylish finde und
mich immer an die Zwei erinnern
wird ..
Gegen später wurden die Vögel ein drittes und letztes Mal gefüttert, während Christianes Mann Michael eine Runde mit den Hunden lief.
Um 20 Uhr hieß es dann „Gute Nacht sagen“. Das bedeutet, dass jeder Vogel nochmal persönlich Leckerlies und Streicheleinheiten bekam. Bei diesem Ritual konnte man die Liebe, die Christiane für Ihre Tiere empfindet deutlich spüren. Trotz der vielen Arbeit nahm sich Christiane immer viel Zeit für jedes einzelne Tier und seine Bedürfnisse.
Das schöne an diesem Tagesablauf war, dass sich für die Papageien eine gewisse Routine eingespielt hat. Beispielsweise war es schön zu beobachten, dass die beiden Graupapageien jeden Abend darauf gewartet haben, sich von Christiane in ihr Häuschen tragen zu lassen.
Christiane hat mir in diesen zehn Tagen viel beigebracht, was den Umgang mit großen Aras angeht und mir durch persönliche Geschichten und Erlebnisse mit diesen tollen Tieren einiges erklären können. Vor allem die Geschichte über Vladow, mit dem alles angefangen hat, war sehr interessant. Natürlich war es auch toll, so vielen unterschiedlichen Papageienarten im Araparadies zu begegnen.
Die Mischung aus Arbeit und Familienleben hat mir sehr gutgefallen. Denn die ganze Familie, ihr Mann Michael, ihre Tochter, die uns besuchte und ihr Sohn,
der am Wochenende da war, haben mich alle sehr nett aufgenommen.
Ich konnte immer mit Christiane reden, sie ist unkompliziert und aufgeschlossen. Auch wenn ich eine Fremde war, hat sie immer versucht mich bei der Arbeit mit den Tieren mit einzubinden.
Ich kann anderen Praktikanten nur empfehlen, einmal bei den Rutschmanns rein zuschnuppern. Ich hoffe, dass es auch für mich nicht das letzte Mal war.
Herzlichen Dank für alles Christiane und Michael!
Bis bald,
eure Mirella.